Rezension

Dies ist nicht nur eines der besten Alben in einer nun wirklich sehr hochkarätigen Diskographie, es ist eines der besten Songwriter- bzw. Americana-Alben der vergangenen 20 Jahre. Da ist schon mal die Band: Bill Frisell (Weissenborn-Gitarre, Lap Steel und Mandoline), Greg Leisz, Patrick Warren an den Tasten, Kontrabassist David Piltch und Drummer Jay Bellerose; meisterlicher geht es kaum (Van Dyke Parks hat obendrein zwei Gastauftritte). Wenn solche Leute Roots Music machen, entsteht etwas, was über das, was man sonst so darunter versteht, weit hinaus geht. Dann sind da die Songs: Sie sind eingängig, wirken einfach, und sind dabei doch filigrane, hochkomplexe Gebilde, mehr Lebensformen denn Lieder. Und mit wunderbar poetischen Texten ausgestattet, Henry war schon immer ein großer Erzähler, hier wuchs er über sich selbst hinaus. Es ist kaum ein Preis in Musik und Literatur denkbar, den dieses Album nicht verdient hätte. Es bekam keinen, aber jede Menge „rave reviews“, und Thom Jureks sehr lesenswerte Rezension auf Allmusic dürfte eine der längsten auf der Plattform sein, was eine Menge aussagt. Nach 17 Jahren gibt es nun endlich Vinyl davon. Sollte man keinesfalls verpassen. (2007/2024)