Rezension
Der französische „Klavier-Prinz“ hatte die Klassikwelt schon vielfach begeistert mit seinen Aufnahmen von Werken von Schubert, Mendelssohn und insbesondere Franz Liszt, ausgerechnet das französische Repertoire aber hatte er bis dato nur gestreift. Umso gespannter war man bei Erscheinen seiner Gesamteinspielung des Ravelschen Klavierwerks. Chamayou, damals Mitte 30, übertraf die kühnsten Erwartungen: Eine Balance, ein Fluß, eine, wie soll man es nennen, Natürlichkeit, wie man sie selten erlebt hatte. Wirklich jedes dieser Stücke atmet in einem idealen Rhythmus – die „Valses“ ebenso wie die herrlich lebendigen „Jeux d’eau“. Selbst das sonst eher sachlich-nüchterne britische Gramophone Magazine überschlug sich vor Begeisterung und kam zu dem Schluß: „Superlative Ravel“. Dem ist nichts hinzuzufügen… Nach über zehn Jahren kommt nun eine vollständige Vinylausgabe. Sollte man keineswegs verpassen. (2014/2025)