Das Debüt des Quartetts schüttelte die Hip Hop-Szene seinerzeit ganz gut durch, und das gleich aus mehreren Gründen. Erstens waren dies die ersten Rapper mit Latino-Background, die in dem bis dahin beinahe ausschließlich afroamerikanisch geprägten Genre zu Superstars aufstiegen. Dann war da der intensive Bezug zu bestimmten Rauchwaren, für dessen Legalisierung sich Cypress Hill auch vehement einsetzten, und die sich natürlich auch musikalisch auswirkten: Die dunklen, rollenden Beats, die den Sound der Band prägten, waren etwas ganz anderes als die bisherigen Bass-Fundamente und sollten sich als stilbildend erweisen – kaum jemand, der das in den nächsten Jahren nicht zumindest trackweise, wenn nicht gleich auf Albumlänge kopieren sollte. Dann die Figur B-Real: Das seltsame nasale Quengeln und der Sing Sang des Frontmanns hatte mit den Rap-Styles der Zeit auch wenig gemein; zudem gelang es ihm, die Genre-übliche Gangsta-Attitüde auf eine Art ironisch zu brechen, die ihm nichts von seiner Glaubwürdigkeit nahm. Kurz und gut: Ein Klassiker. Wer sich nur ansatzweise mit Hip Hop befaßt, kommt an diesem Meilenstein nicht vorbei. (1991/2018)