Rezension
Man hatte gehofft, daß dieses magische Trio, das 2020 das phantastische Album „Angular Blues“ eingespielt hatte, keine einmalige Angelegenheit bleiben würde. Tatsächlich gingen der deutsche Gitarrenlyriker und seine US-Kollegen Scott Colley und Brian Blade nach der Pandemie dann erstmal ausgiebig auf Tour – und nahmen dann auch gleich das nächste Album auf! Der berückende Kammerjazz (der gelegentlich auch mal ziemlich funky werden kann, was kaum erstaunt angesichts dieses göttlichen Rhythmus-Duos) geht also in die zweite Runde. Und daß auf diesem Album auch dem alten Herrn Bach die Reverenz erwiesen wird, paßt nur zu gut: Dessen meisterliche Kontrapunktik kann man im Zusammenspiel dieses Trios auch immer wieder erleben. Es gibt freilich auch ganz andere Momente, wenn die drei Musiker mit ihren Instrumenten eher impressionistische Klangflächen erzeugen, die nahtlos ineinander zu fließen scheinen. Auch dieses Album kann man nur als Sternstunde bezeichnen, außergewöhnlich selbst vor dem generell hohen Niveau des ECM-Labels. (2023)