Rezension
Tänze und die dazugehörige Musik, die dann irgendwann vom Mainstream übernommen werden, haben oft ihren Ursprung im Underground – das ist nicht erst seit Breakdance und Disco so. Auch der Tango war einst verpönt, Walzer, Chaconne und Sarabande war es nicht anders gegangen. Das Frühe Musik-Ensemble La Ninfea feiert sein fünfzehnjähriges Bestehen nun mit einem Album, das einst verbotene, später in die sogenannte Hochkultur übernommene Tänze vom 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert feiert – und dabei spannende, unerwartete, aber niemals erzwungen wirkende Brücken zwischen ihnen baut. Ein Tango im barocken Kleid funktioniert dabei genauso selbstverständlich wie der umgekehrte Weg. Liebe zum historischen Detail führt hier nicht zu Musealisierung: Dieses Album soll Spaß machen. Tut es! (2025)