Rezension
Dieses vergessene Juwel erschien 1974 auf dem sowohl für seine spannende Repertoire-Politik wie für seine Klangqualität bekanntem schwedischen Klassik-Label BIS. Dessen Gründer Robert von Bahr ist ein begnadeter Tonmeister, der zuvor für die Stockholmer Philharmonie gearbeitet hatte. Diese Produktion mit dem Frühe Musik-Ensemble Joculatores Upsalienses war eine seiner ersten für sein frisch gegründetes Label. Von Bahr verwendete für die Aufnahmen im südlich von Uppsala gelegenen Schloß Wik nur zwei Mikrophone, er erreichte damit die Direktheit einer Live-Aufführung. Die mit nachgebauten Originalinstrumenten begleiteten mittelalterlichen Trink- und Liebeslieder aus ganz Europa, die die Spielleute (Joculatores) hier zu Gehör bringen, klingen jedenfalls ausgesprochen authentisch – man möchte fast sagen, aktuell… (1974/2025)