Rezension

Die 1969 vom niederländischen Schlagzeuger und Free Jazz-Pionier Pierre Courbois gegründete Band war nicht nur eine der ersten europäischen Jazz-Rock-Formationen – sie war auch radikaler als alle anderen, amerikanische Vorreiter inklusive (ja, selbst Miles Davis). Die Band kam ohne Bläser aus; zur Besetzung zählten ursprünglich Jasper van't Hof (E-Piano), der deutsche Gitarrist Toto Blanke (den van't Hof auf einem Jazz-Work in Remscheid kennengelernt hatte); Bassist war zunächst Peter Krijnen, der aber während der Aufnahmen zum Debüt ausstieg, weswegen auf drei Tracks hier bereits sein Nachfolger Sigi Busch zu hören ist. Von etlichen Kritikern bei Veröffentlichung 1970 als europäische Antwort auf Weather Report empfunden, läßt sich das nur bei einzelnen Tracks einigermaßen bestätigen. Auf anderen scheinen die europäischen jungen Wilden (Brötzmann und Co.) deutlich näher zu sein… Definitiv ein extrem aufregender Moment in der europäischen Jazzgeschichte; erstaunlicherweise nie wieder aufgelegt (erst 2021 erstmals auf CD erschienen, und auch nur in Japan)… (1970/2025)