Rezension
Es war das Album, mit dem Jeff Lynne die Welt eroberte. Der Unterschied zu den Vorgängern war im Grunde simpel, aber einer ums Ganze: anstatt den angestrebten üppigen Sound durch lagenweise Overdubs zu erreichen, lud Lynne ein dreißigköpfiges Orchester ins Studio. Was dabei herauskam, war ein unwahrscheinlicher Bastard aus Van Dyke Parks und Sgt. Pepper’s – und mit heutigen Ohren erinnert manches an ABBA und an Queen, die aber beide ihre in Frage kommenden Alben noch gar nicht veröffentlicht hatten (an dieser Stelle kann jeder für sich selbst weiterdenken). Kurz: Quietschbunt, opulent, aber genialisch und gestopft voll mit Hitmelodien. Es wundert kaum, daß die damalige Kritik weder die Band noch ihr popmusikalisches Meisterwerk ernst nehmen konnte: Jedwede Underground-Ideologie musste an diesem geballten, größenwahnsinnigen Wohlklang abprallen… der hier satter strahlt denn je – mit der One Step-Edition will MFSL die eigene, letztjährige „Super Vinyl“-Ausgabe noch übertreffen! (1974/2023)