Rezension
Manchmal hilft der Zufall. Der spielte Miles Davis ein Exemplar dieses auf dem kleinen Stere-O-Craft-Label erschienenen Debüts der Sängerin in die Hände, und der bedeutendste Jazzmusiker des Planeten war begeistert – und sagte das auch jedem, was um so mehr zählte, als daß der Trompeter nicht eben dafür bekannt war, Kollegen mit Lob zu überschütten. Zudem ließ er Horn, die als Pianistin ebenso versiert war wie als Sängerin, in den Pausen seiner Village Vanguard-Sets auftreten, was ihrem Bekanntheitsgrad gewaltigen Auftrieb verschaffte. Ihr nächstes Album erschien dann auch auf dem ungleich größeren Label Mercury. Unbegreiflich freilich ist, warum dieses tatsächlich fabelhafte Debüt (Davis‘ Urteilsvermögen ist wohl auch kaum anzuzweifeln) nach seinem Erscheinen (1960) jahrzehntelang (bis 2022!) nicht wiederaufgelegt wurde, nicht einmal auf CD. Die Supper Club-Neuausgabe enthält zwei Bonustracks aus einer 1959er Session und ist auf 1000 Stück limitiert. (1960/2023)