Rezension
Sein Talent konnte auch 2002 niemand übersehen, aber Dohertys Lebenswandel ließ Schlimmes befürchten, und nicht viele hätten damals darauf gewettet, daß der Mann mit Mitte 40 noch Songs schreiben würde. Doch der mittlerweile trockene Songwriter ist nicht nur noch da, er schreibt die besten Lieder seines Lebens. Prägnante, schnörkellose Lieder, die gleichermaßen eine gebrochene Lyrizität ausstrahlen wie eine überraschende Leichtigkeit. Die in der großen Tradition britischen Pop-Songwritings stehen und dabei auch Landschaft und Himmel seiner bretonischen Wahlheimat widerspiegeln. Großartige Songs fanden sich immer schon auf seinen Alben, selbst zur Hochzeit seiner Selbstzerstörungsneigung. Heute bestehen seine LPs ausschließlich daraus. (2025)