Lambchop

FLOTUS

Label/AN:  City Slang, SLANG50100LP
Format:  2 LP 180g + Download

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Rezension

Ein schwaches Album hat die Band um Kurt Wagner noch nie gemacht in den 20 Jahren ihrer Existenz. Doch schon lange gab es keine radikale Entwicklung mehr. “FLOTUS” aber ist ein Meilenstein der Diskographie, wie es einst der Soul-Ausflug “Nixon” war. In seiner elektronischen Instrumentierung kann man das Werk vielleicht als Gegenpart zu Bon Ivers “22, A Million” sehen: Wo Kollege Justin Vernon dabei auch mit Songstrukturen bricht und eine vollständig neue Pop-Ästhetik erfand, nutzt Wagner Computerbeats und Vocoder als stilistisches Mittel und öffnet dem schon klassischen Lambchop-Sound der letzten Alben neue Möglichkeiten. Seine Musiker hat Wagner ja auch nicht arbeitslos gemacht; das sensible Drumming von Scott Martin etwa wurde lediglich gesamplet und in Loops verwandelt, mit anderen Instrumenten wurde ähnlich verfahren. Behutsam wird man eingeführt in die neue Lambchop-Welt, mit dem längsten Opener (knapp zwölf Minuten) der Bandgeschichte, und unmerklich ist die Steigerung über die gesamte Albumlänge. Aber wenn im abschließenden, seitenfüllenden “The Hustle” dann nach fünf Minuten (!) Intro unvermittelt Wagners Stimme ganz unverfremdet einsetzt, ist das einer der stärksten Momente des Gesamtwerks. Nach diesem Album kann es in praktisch jede Richtung weitergehen… (2016)