Rezension
Mit „Blue“ hatte Mitchell das definitive Singer/Songwriter-Album geschaffen. Steigern konnte man es nicht, wiederholen wollte sie sich nicht. Also suchte sie nach neuen Wegen und fand sie im Jazz. Die ungewöhnlichen Harmonien und verschlungenen Melodien führen auf „For The Roses“ immer wieder auf die Folk-Wurzeln zurück, weswegen man mit Recht von einem Übergangs-Album spricht – angesichts der Meisterschaft in bezug auf Komposition und Arrangements freilich ein selten genialisches, das sich zwischen den gigantischen Nachbarn „Blue“ und „Court And Spark“ souverän behaupten kann. Tatsächlich finden sich einige der schönsten Songs ihrer Diskographie darauf, genannt seien neben dem Titelsong nur „See You Sometime“, „You Turn Me On I’m A Radio“ und „Blonde In Bleachers“. – Die Rhino-Neuausgabe kommt mit audiophilem Anspruch. (1972/2022)