Rezension
Eine gitarristische Sternstunde besonderen Ranges. Man braucht das Album schon für die alte Neal Hefti-Nummer „Lil‘ Darlin'“ – da duettiert Jordan mit dem über 80jährigen Altmeister der Siebenseitigen, Bucky Pizzarelli. Daß da nicht nur höchstes spieltechnisches Niveau, sondern auch unfehlbares Swing-Feeling geboten wird, dürfte sich von selbst verstehen. Auf „Seven Come Eleven“ gesellt sich mit Russell Malone noch ein dritter Topgitarrist zu den beiden – explosiv! Andere Nummern sind mit einer Spitzen-Band aus Saxophonist Kenny Garrett, Trompeter Nicolas Payton, Drummer Kenwood Dennard und Christian McBride eingespielt. Coltranes „Giant Steps“ erfährt eine ebenso bemerkenswerte Bearbeitung wie Claude Debussys „Reverie“. Größte Überraschung: Béla Bartóks „Romantisches Intermezzo“ aus dem „Konzert für Orchester“, gespielt von Jordan am Klavier – seinem ursprünglichen Instrument – und begleitet von der fabelhaften Violinistin Regina Carter. In diesen achteinhalb Minuten Kammermusik finden Klassik und Jazz so schlüssig zueinander wie selten zuvor. (2011/2013)