Rezension
Zum ersten Mal begegnete Helge Lien dem ukrainischen Pianisten Mikhail Alperin im Jahre 1994, ein Jahr, nachdem Alperin an der Norwegischen Musikakademie in Oslo eine Klavierprofessur angenommen hatte. Lien wurde sein Schüler, die Zusammenkünfte mit dem charismatischen, lebensbejahenden Alperin bezeichnet er als zutiefst prägend, nicht nur in musikalischer Hinsicht. Bald nach Alperins Tod im Jahre 2018 schrieb Lien Musik, die dem Lehrer und Förderer gewidmet war, mit seinem um Saxophonist Tore Brunborg erweiterten Trio führte er sie erstmals im Mai 2019 auf. Die Pläne für dieses Album entstanden bald darauf – doch kam die Pandemie dazwischen. Erst 2022 kam es daher zu den Aufnahmen für dieses sehr berührende Album, das natürlich Alperin gewidmet ist – es ist weniger von Trauer um den Verlust des väterlichen Freundes gezeichnet, als eine Feier von dessen Leben, und die Musik ist geprägt von einem geradezu tänzerischen Charakter – so wie Alperin sich das wohl auch gewünscht hätte. Ein außerordentlich liebevolles Denkmal für einen großen Musiker. (2023)