Ein beeindruckender Neustart. Ob das Überbordwerfen des Namensteils „Dixie“ in letzter Minute ein übertriebener Akt in Sachen Political Correctness war oder nicht, kann man diskutieren. Vielleicht war es aber auch einfach ein notwendiger Teil des Prozesses der Neudefinition. Denn die südstaatlichen Wurzeln spielen auch musikalisch keine große Rolle mehr. Vielmehr ist das von Jack Antonoff produzierte Comeback nach 14 Jahren ein (selbst)bewußt modernes Pop-Album; auch das Songwriting ist unüberhörbar 2020 (Maines, Strayer und Maguire haben sich in der langen Pause zwar nur selten aktiv in der Musikszene bewegt, aber zugehört haben sie ganz offensichtlich doch sehr aufmerksam). Daß „Gaslighter“ ein Trennungsalbum ist und weitenteils die schmerzhafte Scheidung von Natalie Maines thematisiert, hindert das Trio nicht daran, eine gewaltige und meistens doch sehr positive Energie auszustrahlen. Und manchmal erinnert eine Mandoline, ein Banjo oder eine Fiddle dann doch daran, mit wem man es gerade zu tun hat… (2020)