Rezension

Der Saxophonist hatte bereits eine starke Diskographie mit Alben für u.a. Delmark, Criss Cross und Milestone im Rücken, als Tetsuo Hara ihm die Zusammenarbeit anbot. Das erste Album auf dessen Venus-Label markierte nicht nur den Beginn einer langen und fruchtbaren Kooperation, sondern auch den einer der erfolgreichsten Albenserien in der Labelgeschichte. Das erste “Gentle Ballads”-Album (vier weitere folgten) setzt bereits die Regeln fest – daß nämlich langsame bis allenfalls mittlere Tempi durchaus auf Albumlänge für Spannung sorgen können. Über “Kuscheljazz” gehen Alexanders Soli nämlich oft deutlich hinaus. Statements sind sie sowieso, jedes für sich: In seinem Spiel hat jede Note Gewicht, ist jede Phrase eine Aussage. Das gilt für oft gehörte Standards (etwa “Stormy Weather”, in einer sehr beeindruckenden Version im Duett mit Pianist Mike LeDonne) ebenso wie für vergleichsweise selten gehörte Repertoireperlen wie Mal Waldrons wunderschönes “Left Alone”. – Erstmals gibt es diesen Katalog-Klassiker ungekürzt auf Vinyl; die Edition wird mutmaßlich mindestens so schnell vergriffen sein wie die beiden bisherigen Ausgaben (mit lediglich sechs der elf Tracks) auf einer LP. (2004/2024)