Das zweite Album, noch im selben Jahr wie das Debüt veröffentlicht, zeigt zum bereits letzten Male die Pretties in ihrer rohen, wilden Urform. Mehr Dreck war damals im britischen Rock’n’Roll nirgends zu finden, weder bei den Stones noch bei den Kinks oder The Who. Drummer Viv Prince, dessen erratisches Verhalten schließlich selbst seinen hartgesottenen Bandmitgliedern zu viel wurde, ist hier bereits nicht mehr auf allen Tracks zu hören. Daß die Formel (wenn es denn eine gab) des Debüts hier noch puristischer durchgezogen wurde, kann man schon an der noch geringeren Spielzeit ablesen: Die zwölf Songs sind nach nicht einmal 30 Minuten vorbei. Das ist noch nicht ganz Ramones-Level, aber näher an dem, was man Jahre später Punk Rock nennen sollte, war im England des Jahres 1965 wohl niemand. – Die tadellos gefertigte Wiederauflage wurde von den analogen Originalbändern gemastert und hat reichlich Druck! (1965/2014)