Rezension
Nach der spontanen Rückkehr zu den LoFi-Wurzeln mit „Songs For Pierre Chuvin“ Anfang des Jahres ist auch schon das nächste Hauptwerk des John Darnielle fertig. Mal kein Konzeptalbum über ein Nerd-Thema (wobei es beinahe egal ist, womit Darnielle sich gerade beschäftigt, die Songs sind immer grandios), aber seltsame Inhalte gibt es reichlich – sei’s über Goldfische oder den Mayonnaise-Anteil von Burger King-Produkten. Darnielle kann wirklich aus allem ein Pop-Kleinod machen, und so schön wie hier bekommt man das selten vorgeführt, sogar für seine Verhältnisse. Aufgenommen in den ehrwürdigen Sun-Studios in Memphis, streifen die Mountain Goats mal klassischen Stax/Volt-Soul, mal Johnny Cashs Boom-Chicka-Boom-Sound, bleiben dabei aber stets bei sich selbst. Ein Meisterwerk, mal wieder – warum Darnielle immer noch nicht den ihm gebührenden Popularitätsrang als Songwriter hat (wo sind die Grammy-Nominierungen?!), wissen die Götter allein. (2020)