Cécile McLorin Salvant

Ghost Song

Label/AN:  Nonesuch, 7559791466
Format:  LP

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Rezension

Sie galt zunächst als die neue Ella mit ihren wunderbaren Standards-Interpretationen, aber inzwischen ist die wohl meistdekorierte Jazzsängerin der Gegenwart (welchen Preis hat sie noch nicht gewonnen?) längst zur Großkünstlerin gewachsen, die sich ihr Material selber schafft, und wenn sie covert, dann nicht Gershwin oder Cole Porter, sondern Kate Bush („Wuthering Heights“, quasi a capella, ist die unglaubliche Einleitung zu diesem Album) oder weniger bekannte Songs aus bekannten Bühnenwerken, etwa „The World Is Mean“ aus der Dreigroschenoper oder „Optimistic Voices“ aus „The Wizard Of Oz“. Oder, auch das ein Glanzlicht, Stings „Until“, das Original bei weitem überstrahlend. Die meisten Songs allerdings stammen von ihr selbst, sie schöpft aus den verschiedensten Traditionen: Show Tunes der Prä-Jazz-Ära, noch früherem Folk, auch der Laurel Canyon-Schule einer Joni Mitchell. Die zentralen Kräfte ihrer Band sind Pianist Sullivan Fortner, der im besonders stupenden „I Lost My Mind“ auch mal auf eine Kirchenorgel umsteigt, und, mit immer wieder überragenden solistischen Beiträgen, Flötistin Alexa Tarantino. Ihre bisherige Diskographie war bereits vermutlich die stärkste im Vocal Jazz der letzten 30 Jahre, aber angesichts dieses Albums steht zu vermuten: The best is yet to come! (2022)

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