Rezension
Bereits 1993 hatte Skip McDonald alias Little Axe damit begonnen, den Blues neu zu definieren, an seiner Seite der geniale britische Dub-Reggae-Produzent Adrian Sherwood. Nach sechs Jahren Albumpause nistete McDonald sich wieder in dessen On-U Sound-Studios ein und nahm ein Album auf, welches durchaus geeignet ist, die Gattung für das neue Jahrtausend zu definieren. Verknöcherte Puristen waren schon beim Debüt entsetzt, hier fraglos um so mehr: McDonald und Sherwood setzten die Songs aus neuen Aufnahmen und Samples von teils uralten Genre-Legenden zusammen und verwendeten zudem hemmungslos Dub- und Hip Hop-Grooves. Doch wer sich offen zeigte, merkte schnell, daß der Geist des Blues auf diesem Album lebendiger war als auf den meisten Genre-Produktionen der Gegenwart, seien sie elektrischer oder akustischer Natur. Die unmittelbare Wirkung alter John Lee Hooker- oder Howlin' Wolf-LPs, auch ganz früher Aufnahmen der ersten Blues-Generation, sie ist hier spürbar. Oft hat man das Gefühl, man sei heimlicher Zeuge einer Voodoo-Messe. Ein echter Meilenstein in der langen Geschichte des Blues, nun endlich erstmals auf Vinyl! (2002/2025)




