Rezension
Erwartungshaltung? Nein Danke! "I'm a hard headed woman and I don't owe you shit", proklamiert Price zu Beginn des Albums, auf dem sie nach dem Songwriter-Rock-Meisterwerk "Strays" wie selbstverständlich zum Outlaw-Country ihrer ersten beiden Alben zurückkehrt, deren Produzent Matt Ross-Spang nun auch wieder dabei ist. "Don't Get The Bastards Get You Down", raunte Kris Kristofferson einst Sinead O'Connor zu, nachdem diese bei dem 1992er Dylan-Tribute aufgrund ihrer Haltung zur Kirche ausgebuht worden war; nun ist es der Titel eines Songs, der junge Kolleginnen ermutigt, sich nichts von den selbstgerechten Anzugträgern vorschreiben zu lassen. Lustvoll zitiert Price in ihren eigenen Songs die großen Frauenpersönlichkeiten (Loretta, Dolly, Tammy u.a.), covert aber auch Waylon Jennings und George Jones. Man kann sich einfach an der Klasse der Songs und der Band (u.a. spielen Jamie Davis, Russ Pahl, Billy Contreras und Chuck Leavell) erfreuen, aber man sollte auch gut zuhören – sonst verpaßt man versteckte Zeilen wie "we played the jukebox while democracy fell". Price wird den Tech-Faschisten das Feld nicht kampflos überlassen. (2025)




