Rezension
Über den Flötisten und Saxophonisten Dadisi Komolafe ist praktisch nichts bekannt – in den Jahren um dieses einzige eigene Album, eingespielt in Quintett-Besetzung mit u.a. Pianist Eric Tilman und Vibraphonist Rickey Kelly, spielte er noch bei einem knappen Dutzend weiterer Aufnahmesessions, meist für das Nimbus West-Label; dann verliert sich die Spur, bis er auf einem Coltrane-Tribute-Album im Jahre 2008 unvermittelt wieder auftauchte (seither aber nicht mehr). Dabei ist der Mann ein absolutes Ausnahmetalent, technisch stupend und musikalisch von höchster Intensität, man könnte tatsächlich von einem Coltrane-Erben sprechen. Neben der titelgebenden Eigenkomposition kann man ihn hier in einer sagenhaften Adapation des Traditionals „Cavalry“ hören – und in zwei nicht weniger begeisternden Standards: Monks „‚Round Midnight“ und Horace Silvers „Speak No Evil“. Eine weitere phantastische Ausgrabung, für die man dem Pure Pleasure-Label nur danken kann – denn Originale hiervon sind auch im Internetzeitalter kaum zu finden! (1983/2019, Pressung aktuell)