Rezension
Die Kombination aus dem genialischen Arrangeur und der Sängerin und Songwriterin Julia Oschetzky ist eine der wirklich glücklichen Fügungen im aktuellen Jazzgeschehen. Partyka entdeckte sie anno 2008, damals spielte und sang Oschetzky im weiland von ihm geleiteten BuJazzO, und er war so sehr von ihrer Stimme und ihrer Phrasierung begeistert, daß die beiden seither zusammenarbeiten. Besonders eng nun auf diesem neuen Album von Partykas eigener Big Band, deren Sound bekanntlich ein ganz besonderer ist: Der selbst vom tiefen Blech kommende Partyka arbeitet gerne mit eher selten in Hauptrollen anzutreffenden Instrumenten wie Tuba, Bassposaune, Baritonsaxophon und Kontrabassklarinette (ein ziemlich unhandliches Rohr, aber mit faszinierendem Sound), die er in immer wieder neuen und spannenden Kombinationen einsetzt. Oschetzky hat für dieses Album nun drei Stücke komponiert, die sich als ideal erweisen für Partykas eigenwillige Art der Instrumentierung (die, das sei betont, zwar oft ungewöhnlich klingt, doch niemals sperrig: sucht man Vorbilder, wird man am ehesten bei Stan Kenton fündig). Selbst bei einer tief im klassischen Gospel verwurzelten Nummer wie „I Told Jesus“ kann einem da gerne mal der Mund offen stehen bleiben. Und eben nicht nur ob Partykas einzigartiger Klangfarben, sondern auch ob der Art, wie Oschetzkys Gesang damit symbiotisch verschmilzt. Große Sängerin, große Band, großes Album. (2023)