Rezension
Wenige Wochen vor dem tragischen Tod des Pianisten entstanden diese Aufnahmen in Svenssons Heimstudio. Archiviert auf einer unbeschrifteten Festplatte, entdeckte seine Frau Eva sie erst zehn Jahre später. In Zusammenarbeit mit Tonmeister Ake Linton wurde die Idee eines Soloalbums entwickelt. Denn es sind nicht etwa bloße Skizzen oder Ideen-Sammlungen, sondern faszinierende Kompositionen und Improvisationen für Solo-Piano, die durchaus die Vermutung nahelegen, daß Svensson über ein entsprechendes Projekt nachdachte. Titel haben die neun Stücke nicht, sie wurden nun in Gedenken an Svenssons Faszination für Geschichte und Mythologie nach den ersten neun Buchstaben des griechischen Alphabets benannt. Es sind Svenssons intimste Aufnahmen, die einen völlig neuen Blick auf diesen wunderbaren Musiker ermöglichen, schien doch sein Spiel aus der symbiotischen Entität e.s.t. kaum herauszulösen. Die Aufnahmen mögen nicht zur Veröffentlichung vorgesehen gewesen sein – sie sind dessen aber unbedingt würdig. Mehr als das: Von allen bislang erschienenen posthumen Veröffentlichungen mag dies vielleicht die faszinierendste sein. (2022)






