Rezension
Die Zeiten, als die Qualität der Musik der Berliner vor allem in Dezibel gemessen wurde, sind offenbar vorbei. Laut ist sie zwar immer noch, die Sabbath-Reminiszenzen sind auch noch da, aber auf ihrem siebten Album klingt ihr Psych-Rock um einiges differenzierter. Man traut sich ja kaum, hier den Begriff „Pop-affin“ zu verwenden, aber man kommt kaum umhin. Da sind Vokalharmonien – und ein erstaunlicher melodischer Reichtum, manchmal versteckt in Schwaden psychedelischen Lärms, aber definitiv vorhanden. Die freigeistigen, während der Pandemie aufgenommen „Isolation Tapes“ waren also kein Ausflug in fremde Gefilde, sondern der Beginn einer Neuausrichtung, die nun offiziell vollzogen ist. Mit dem besten Kadavar-Album der bisherigen Diskographie – auch wenn die Fans des doomigen Frühwerks vermutlich ganz anderer Meinung sind… (2025)