Rezension

Der vor allem für seine Garagenpsychedelia mit der Band Wand bekannte Südkalifornier und Kumpel von Ty Segall zählt auch zu jenen Musikern, die kein Album zweimal machen, mit stilistischen Volten ist immer zu rechnen. Diese nun ist aber doch extrem: Hanson legt ein Meisterwerk in Sachen Frühsiebziger-Songwriter-Soft Rock hin! Das erinnert mal an Jackson Browne, mal an James Taylor, dort denkt man an die frühe Joni, dort an Harry Nilsson (ja, Hanson ist ein fabelhafter Sänger!). Das Erstaunlichste sind dabei noch nicht einmal die honigsüßen Songs, von denen nicht wenige vor 50 Jahren sicherlich große Chartchancen gehabt hätten (und die einen Rufus Wainwright vermutlich ziemlich neidisch machen), sondern vielmehr die Tatsache, daß hinter den makellos ausgeführten Arrangements nicht etwa aus der Rente geholte Studio-Cracks von einst stehen, sondern Hansons Wand-Kollegen, denen man solche Subtilität kaum zugetraut hätte – sie klingen, als wollten sie sich als Burt Bacharachs Hausband bewerben! Mittendrin in diesem Pop-Meisterwerk: Die wohl rührendste Hommage an Lou Reed, die man sich vorzustellen in der Lage ist. (2025)