Auf seinem ersten Album als Father John Misty (2012) hatte der Fleet Foxes-Drummer sehr eindrucksvoll gezeigt, was in ihm steckt (hatte er eigentlich schon mehrfach zuvor getan, unter seinem eigenen Namen Josh Tillman – aber da hatte ihm niemand zugehört). Das zweite Werk unter dem seltsamen Moniker ist nun ganz großes Pop-Kino, inszeniert abermals unter Mithilfe von Jonathan Wilson. Die wichtigsten Bausteine sind sicher Beach Boys, Beatles und Harry Nilsson, aber Tillman hat kein Retro-60’s-Pop-Album gemacht. Soul aller Dekaden kommt hier ebenso vor wie zeitgenössischer Elektro-Pop, alles greift und fließt ineinander, und auch als Melodiker ist Tillman noch einmal hörbar gewachsen (was angesichts des Vorgängers bemerkenswert ist!). Zudem sind die Texte teils sehr kluge Beobachtungen der (amerikanischen) Gegenwart. Womit alles versammelt ist, was wirklich große Popmusik ausmacht. Das sollte in keiner Jahresbestenliste fehlen… (2015)