Rezension
Über 40 Jahre ist es her, daß der Swamp Rock-Pionier zum letzten Mal ein Album veröffentlichte. Außerhalb von Louisiana, wo er berechtigten Legendenstatus genießt, geriet er praktisch in Vergessenheit. Dabei war er all die Jahre aktiv, trat regelmäßig auf und schrieb auch reichlich neue Songs. Ein Label fand er dafür nicht, aber in C.C. Adcock Ende der 90er immerhin einen engagierten Produzenten. Und dann auch eine Menge Freunde und Bewunderer, die ihm halfen: Elvis Costello, Nick Lowe, Van Dyke Parks oder Ed Harcourt, dazu Kollegen aus dem Heimatstaat wie Warren Storm, David Ranson und Steve Riley nebst den Texanern Mike Dillon und Augie Myers. Unter einem guten Stern stand das Alterswerk nicht – McLain überlebte in den vergangenen Jahren mehrere Tornados, einen schweren Herzanfall und einen Brand, dem sein Haus vollständig zum Opfer fiel. Aber der Mann ist zäh, und mit 82 Jahren erlebt er nun doch noch die Veröffentlichung seines vermutlich letzten Albums. Das mit „No Tomorrows Now“ einen der rührendsten Songs über das Altwerden enthält. Und viele Perlen mehr. Der bescheidenen Meinung des Autors nach eines der unbedingten Pflichtalben seines Jahrgangs. (2022)