Rezension
Kurt Weill zählt seit jeher zu Wainwrights Säulenheiligen, der Einfluß des Komponisten auf sein eigenes Songwriting ist nachweisbar. Insofern war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Wainwright eine Weill-Songsammlung aufnehmen würde. Nun hat er es getan, und das Ergebnis ist ein Triumph. Was eigentlich niemanden überraschen sollte, denn Weills Musik entstand fürs Theater, und im Drama ist Wainwright zu Hause. Er gestaltet diese Songs mit Hingabe, schon der Einstieg mit "September Song" ist überwältigend. Kann sein, daß die Euphorie manchmal mit ihm durchgeht, es gibt Weill-Songs, denen etwas ironische Distanz ganz gut tut. Aber man kann es dem Sänger nicht übelnehmen, seine Performance (dies ist ein Live-Mitschnitt!) ist überwältigend, und als Sänger war er selten besser. Auch der musikalische Rahmen dieser Show ist perfekt: Die Leitung des begleitenden Orchesters liegt bei Chris Walden, einem vielfach ausgezeichneten Komponisten und Arrangeur, der seinen Weill hörbar auch verinnerlicht hat…! (2025)





