Rezension
Dem vielfach ausgezeichneten Schotten gelingt es hier tatsächlich, jedwedes Impressionismus-Klischee zu sprengen, um nicht zusagen: aufzulösen – und ein wirklich neues Debussy-Bild entstehen zu lassen. Mit Betonung auf „Bild“, denn die Darstellungskraft seines Spiels ist vor allem beeindruckend. Da ist der zarte Tanz von Schneeflocken, da werden Goldfische lebendig. Osbornes Debussy hat aber nicht nur ungewöhnlich scharfe Konturen, die dynamische Bandbreite ist auch gewaltig. Und siehe da, Debussys Musik verträgt es durchaus, wenn man (wie etwa in „Hommage à Rameau“ zwischendurch auch mal die Muskeln spielen läßt. Ein Debussy-Recital, dem man von Anfang bis Ende gespannt zuhört! (2017/2025)