Rezension
Die Wahl des Cover-Artworks ist natürlich ebensowenig zufällig wie der Albumtitel: Es war Wassily Kandinsky, der sein Werk in diese drei stets miteinander kommunizierenden Kategorien einteilte. Kandinskys Verbindung aus Abstraktion und einer geradezu magischen Ausstrahlung seiner Bilder stand hörbar auch Pate für dieses Album des finnischen Pianisten, der hier – noch vor dem Lockdown übrigens – solo am Flügel zu hören ist. Das Instrument hat Ikonen für einige Stücke präpariert, erstaunt hört man Mikrotonalität und Klangfarben, die an arabische oder ostasiatische Instrumente erinnern. An anderen Stellen knüpft Ikonen höchst originär an die Klangfarben und komplexen Harmonien von Debussy an. Mit Jazz im herkömmlichen Sinne hat dieses Album nur wenig zu tun, es steht zwischen allen Stühlen – die Klangwelten, die Ikonen hier erschließt, sind einzigartig. Ein Album, das die Möglichkeiten des Klaviers noch einmal erheblich erweitert, und das sicherlich nicht ohne Folgen bleiben wird. (2021)