Rezension
Als neue Größe am Jazz-Piano hatte Glasper, hier Ende 20, sich längst etabliert. Sein drittes Album als Leader ist nach wie vor in klassischer Trio-Tradition gehalten (mit Vicente Archer am Bass und Drummer Damion Reid), spielt mit der Bop-Tradition (eigentlich oft eher Be- als Hard-; im Opener „G & B“ versteckt sich ein „Salt Peanuts“-Zitat) – doch wer zuhört, merkt, das Glasper (und seine Partner) ihre Ohren überall haben und das visionäre „Black Radio“ fünf Jahre später keinesfalls vom Himmel fiel. Daß hier jemand agiert, der vor Ideen fast überläuft, ist unüberhörbar; daß es ihm durchweg gelingt, seine Kreativität zu kanalisieren, ist vielleicht sogar die größte Leistung… – Erstmals Vinyl! (2007/2023)