Robert Plant hatte sehr schwere Jahre hinter sich: erst der schwere Autounfall, 1977 dann der Tod seines Sohnes. Insofern fordern die Kreativität (und der Humor!), die der Sänger auf „In Through The Out Door“ an den Tag legte, doppelten Respekt. Zumal sich ja auch der Wind der Rock-Welt komplett gedreht hatte: Disco und Punk hatten die Dinosaurier vom Thron gestürzt und die Macht übernommen. Die größte Rockband der Dekade begegnet dem mit bemerkenswerter Selbstironie, setzt massiv den Synthesizer ein und spielt mit Funk und R’n’B-Ansätzen, zwischendrin auch mit Zitaten aus der Kinderstube des Rock’n’Roll. Es war zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzusehen, daß dies das letzte Album der Band werden sollte; ein würdiger Abschied ist das Album allemal – auch wenn es insbesondere für die Fans der ersten vier LPs das wohl am wenigsten geliebte der Diskographie ist. – Klanglich exzellente Neuausgabe, selbstredend in der klassischen Papiertüte! (1979/2015)