Rezension
Jussi Björling hatte Robert Merrill, Domingo hatte Sherill Milnes, Jonas Kaufmann hat den Südfranzosen Ludovic Tézier als idealen Partner gefunden. Die beiden standen sich schon oft auf der Bühne gegenüber, nun haben sie ein klassisches Duett-Album aufgenommen. Die schönsten Duette für Tenor und Bariton hat fraglos Giuseppe Verdi geschrieben, seine Opern beherrschen entsprechend das Programm hier (es gibt nur zwei Ausnahmen: Puccinis „La Bohème“ und Ponchiellis „La Gioconda“ sind neben Auszügen aus „Don Carlos“, „Les vêpres siciliennes“, „La Forza del Destino“ und „Otello“ vertreten). Die beiden perfekt aufeinander eingestellten Sänger führen erwartungsgemäß buchstäblich große Oper auf: Das ist durchweg Königsklasse, stimmlich makellos, dramaturgisch durchgestaltet. Was im übrigen auch für den perfekt unterstützenden Orchesterpart gilt, sehr schön zu erleben etwa in „Quel est ton nom?“ aus der „Sizilianischen Vesper“, nochmehr in der krönenden Schlußnummer, den drei Duetten zwischen dem Titelhelden und Iago aus „Otello“! (2022)