Gewidmet ist das Album dem bekanntesten schwarzen Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts, George Washington Carver, dessen Ideen über nachhaltige (sprich: bodenerhaltende) Landwirtschaft grundlegenden Charakter haben (der „Jesup Wagon“ war eine Art mobiles Klassenzimmer zur Weiterbildung schwarzer Kleinfarmer, benannt nach dem Philanthropen Morris Ketchum Jesup, der das Projekt finanzierte). Dies nur vorausgeschickt, um festzustellen, daß es bei diesem Album auch betont um afroamerikanisches Selbstbewußtsein und Identität geht. Größen wie Coltrane, Ayler und Sanders stehen hörbar Pate, wobei Lewis schon längst seine eigene, charakteristische Stimme gefunden hat – zuletzt eindrucksvoll zu hören auf dem 2020er Album „Molecular“. Schlagzeug-Genius Chad Taylor war auch da schon zugegen, diesmal sind außerdem Kornettist Kirk Knuffke, Bass-Veteran William Parker und Cellist Christopher Hoffman (als einziges weißes Bandmitglied) dabei. Ein überragendes Ensemble, das fordernden, vibrierenden Jazz spielt, auf den Schultern erwähnter Giganten stehend, aber stets nach vorne weisend! (2021)