Sein Art-Pop-Entwurf brachte Johannes Sigmond immer wieder Vergleiche zu den US-Indie-Stars Arcade Fire ein, durchaus auch solche zu Gunsten des holländischen Musikers. Das wird auch auf seinem fünften Album nicht anders sein, auch wenn sich einiges geändert hat: Erstmal spielte Sigmond seine kunstvoll gedrechselten Songs nicht allein, sondern mit einer Band ein, Vieles live im Studio – was dem Album eine spürbar höhere Direktheit und mehr Druck verleiht, vielfach könnte man gar von Power Pop sprechen! Damit einher gehen ausgewogenere Proportionen; Fragmente finden sich hier gar nicht, nur ein Song läuft annähernd sechs Minuten, der Rest ist klassisches Popsong-Format. Welches Sigmond ja bekanntlich bestens beherrscht und dabei stets doch noch neue Möglichkeiten findet. Die „Sammlung von Kurzgeschichten“ (Sigmond) ist übrigens als erster Teil eines Triptychons angelegt – man wird also in Kürze mehr von diesem außergewöhnlichen Songwriter hören. Gute Aussichten! (2016)