Rezension

Der Moniker, unter dem die in Neu-Delhi geborene Aditi Veena auftritt, bedeutet so viel wie „Liedchen“, aber davon sollte man sich nicht aufs Glatteis führen lassen. Zwar wird Veena niemals wirklich laut, auch scheinen die süßen Melodien nur so aus ihr herauszufließen, aber belanglos ist die Musik der Songwriterin und Umweltaktivistin keineswegs. Textlich sowieso nicht, wobei Protestsongs in den seltensten Fällen so poetisch klingen wie hier. Doch auch die Arrangements sind vielschichtig um Veenas zartes Picking auf der akustischen Gitarre und ihre warme Stimme aufgebaut; zur Kernband gehören u.a. Bassist Johannes Weber und Notwist-Drummer Andi Haberl. Das überwiegend an verschiedenen Orten in Indien aufgenommene Album ist eine bewegende Liebeserklärung an unseren Planeten, mit der sehr deutlichen Botschaft, verdammt noch mal besser damit umzugehen – Veenas Art, diese in Text und Musik zu gießen, hat ihr bereits Vergleiche mit Künstlerpersönlichkeiten wie Laure Anderson, Polly Jean Harvey und Kae Tempest eingebracht. Dieses zweite Album bestätigt diese Einschätzung sehr eindrücklich. (2025)