Auch dies eine Aufnahme, um die kein Klavier-Fan herumkommt. Nicht für das erste, nicht ganz so oft gehörte Konzert, das Zimerman und Ozawa hier mit ansteckendem Enthusiasmus und einer Dramaturgie aufführen, die man seit Rachmaninoffs eigener Aufnahme kaum jemals wieder gehört hat. Aber auch nicht für das in hunderten und aberhunderten Konkurrenzaufnahmen vorliegende „Rach 2“, und in den 2000ern noch eine Einspielung vorzulegen, die man ohne zu zögern zu den größten zehn rechnen muß (in einer Liga mit Horowitz, Richter oder Argerich), ist schon eine beinahe absurde Leistung. Das Timing, die Balance zwischen virtuosem Furor und detailverliebter Gestaltung, die Frische und teilweise nie gehörten Spannungsbögen (bei solch einem Schlachtroß von einem Konzert) – das alles fällt von Anfang an auf. Es kulminiert in einem Finalsatz, wie man ihn noch nie gehört hat, bebend vor innerer Energie, ausgeführt mit absoluter Hingabe und doch von geradezu spektakulärer Klarheit: Mehr geht nicht… – Erstmals Vinyl! (2004, rec. 1997 & 1999/2016)