Rezension
Den französischen Bassisten nahm Lackner von seinem alten Trio mit, doch sonst ist auf seinem ECM-Debüt vieles anders. Nicht nur sitzt mit Manu Katché ein Weltstar am Schlagzeug; es wurde auch gänzlich auf elektronische Bestandteile verzichtet. Vor allem aber hat der Pianist sich entschieden, die melodische Führungsrolle abzugeben bzw. zumindest zu teilen – mit Trompeter Mathias Eick. Hört man die neun Stücke (acht davon Lackner-Kompositionen, eine von Regard), würde man wetten, ein jahrelang eingespieltes Ensemble zu hören, so greift hier alles ineinander; nicht nur in „Hung Up On That Ghost“ denkt man an ein besonders filigranes Uhrwerk. Wobei die Musik natürlich nichts Mechanistisches an sich hat, sondern von feinster Lyrizität ist. Eine Dream Band, die sich hoffentlich nicht nur für dieses eine Album zusammengefunden hat. (2022)