Rezension
Eigentlich ist Denver Cuss von Haus aus Jazzsängerin, durchaus auch mit Hang zur Avantgarde. Als sie vor gut fünf Jahren bei dem britischen Retro-R&B-Star (und Analogpuristen) PM Warson als Backgroundsängerin anheuerte, sollte das eigentlich nur eine schnelle Einkommensquelle sein – aber Cuss entdeckte bei dieser Gelegenheit ihre Liebe zu Vintage Soul, Rhythm & Blues und Girlgroup-Pop. Daraus setzt sich dieses Album, das man mit Fug und Recht als ihr zweites Debüt bezeichnen kann, nun auch zusammen. Ihren Fuß in der Szene hatte sie ja nun, somit ließ sich eine exzellente Band zusammenstellen, geführt von Gitarrist Kit Warren, der auch die neun Songs mit Cuss gemeinsam schrieb (ja, alles Originale!). Was dieses Album allerdings vor allem von anderen Retro-Acts unterscheidet, ist, daß man Cuss ihre Herkunft eben doch anhört – ihre Phrasierung kommt eindeutig vom Jazz. Und das ist alles andere als ein Nachteil. (2024)