Vieux Farka Touré

Les Racines

Label/AN:  World Circuit, WCV103
Format:  LP

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Rezension

Die westlichen Einflüsse, Blues und Rock also, hat der “Hendrix der Sahara” (wie Ali Farka Tourés zweiter Sohn oft respektvoll genannt wird) diesmal bewußt weitestgehend ausgeblendet. Es sei ihm schon lange ein Bedürfnis gewesen, ein traditionelles Album aufzunehmen, so Touré, der die konzertlose Pandemie-Zeit nutzte, sich tief in die malische Musiktradition zu versenken. Aber dieses Album ist nicht eine Reise zu den musikalischen Wurzeln (“racines”) des Meistermusikers, es ist auch ein eindringliches Plädoyer für Frieden und Toleranz, geprägt von Trauer über die Zustände in seinem Heimatland, doch auch von Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ein Einleger enthält ausführliche Kommentare zu den Texten. Doch spürt man Tourés Anliegen auch in der Musik: Auch wenn der Tonfall ein eher dezenter ist, so spürt man die Intensität in jeder Sekunde. Tourés eigenes Spiel ist hier vielleicht bemerkenswerter denn je; begleitet wird er von gleichrangigen Meistern wie Madou Sidiki Diabaté (Kora), Cheick Tidiane Seck (Keyboard), Amadou Bagayoko (von Amadou & Mariam, Gitarre) oder Kande Sissoko (Ngoni), Madou Traore (Flöte). Selbst für die gewohnt hohe Qualität malischer Produktionen ist dies ein außergewöhnliches Album. (2022)