Rezension

Das 2024er Studioalbum "Life Rhythm" bedeutete den Beginn eines neuen Kapitels in Haffners Diskographie: Eine spürbar vom Schlagzeug ausgehende, doch nicht davon dominierte Musik, ein Fusion-Konzept, auf dem die Pole Groove und Atmosphäre perfekt gegeneinander ausgewogen waren. Vor allem klang das so organisch, daß man es eigentlich sofort live hören wollte. Wer die gefeierte Tour nicht besuchen konnte, kann sich nun auf Schallplatte ein Bild davon machen (und wer dort war, wird das Album ohnedies haben wollen). Es ist dieselbe stellare Band mit Simon Osländer an den Tasten, Gitarrist Arto Mäkelä, Trompeter Sebastian Studnitzky und Bassist Thomas Stieger, natürlich ohne all die Gaststars des Studiovorgängers – die sie aber auch absolut nicht nötig hat. Und es sind zum Teil dieselben Stücke – doch wie wunderbar nutzt diese Band auf der Bühne den Raum, sie zu erforschen und dabei noch freier atmen zu lassen! Es ist, man darf es so sagen, ein Erlebnis. Und man darf diese Band in einem Atemzug mit anderen legendären Auflösern von Genregrenzen nennen, von Weather Report bis e.s.t., ohne zu übertreiben. Möge sie lange zusammenbleiben – sie hat noch eine Menge zu sagen. (2025)