Sie tauchten auf, als der Britpop-Boom längst verebbt war und führen seither alle paar Jahre vor, wie gut und zeitlos das Genre im Idealfalle ist. Die stilistischen Veränderungen sind im Grunde überschaubar, und doch klingt jedes Album anders. “Little Fiction” zum Beispiel ist ein erstaunlich hell gefärbtes, lichtes Album, das in einem politischen Klima, das lähmende Endzeitstimmung durchaus nachvollziehbar macht, einen wohltuenden Optimismus verströmt: Nicht abwiegelnd oder verharmlosend, sondern zum Neuanfang auffordernd. Das würde man nicht jedem abnehmen, einem Guy Garvey aber schon. Unaufdringlich, ohne erhobenen Zeigefinger, einfach mit guten Songs, seiner immer wieder sofort einnehmenden Stimme und in diesem Falle einem das ganze Album durchziehenden warmen und und federnden Groove. Im Grunde könnte solch ein Album zu keinem besseren Zeitpunkt kommen. (2017)