Das Konzert fand im Rahmen der Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag der „Gründung“ Brasiliens (d.h. Besitznahme durch Portugal) statt, in Berlin. Auf der Bühne: Einer der bedeutendsten Botschafter brasilianischer Musik überhaupt. Es sollte der letzte Auftritt des Roberto Baden Powell de Aquino sein, der unter seinem zweiten und dritten Vornahmen berühmt wurde (sein Vater war begeisterter Bewunderer des gleichnamigen Gründers der Pfadfinder-Bewegung); drei Monate später starb er mit 63 Jahren. Von Krankheit und zu lange schonungslosem Lebenswandel gezeichnet war er in den letzten Jahren seines Lebens zwar (man hört es insbesondere seiner Stimme an), doch an der akustischen Gitarre zählte er auch hier noch zu den Größten überhaupt. Ja, in technischer Hinsicht mag ihn eine jüngere Generation überholt haben – doch in musikalischer niemals. Was man hier hört, ist brasilianische Gitarrenkunst in reinster Form. Und außerdem das Vermächtnis eines der überragendsten Musiker des Landes. Seltsam nur, daß man mit der Veröffentlichung dieses Dokuments anderthalb Jahrzehnte wartete… (2015)