Rezension

Acht Jahre lang war der Songwriter als künstlerischer Berater des Washingtoner National Symphony Orchestra tätig. Dann ernannte Donald Trump sich selbst zum Leiter des direkt damit verbundenen John F. Kennedy Center of the Performing Arts. Eine Minute später reichte der entsetzte Folds seinen Rücktritt ein. Im Oktober vergangenen Jahres war es aber glücklicherweise noch zu zwei gemeinsamen Konzerten gekommen, aus denen dieses Live-Album entstand – welches Folds, um noch ein deutliches Zeichen zu setzen, in den USA am Nationalfeiertag veröffentlichte. Ganz unabhängig von dieser politischen Botschaft für die Kunstfreiheit: Bekanntlich sind nicht alle Popsongs für ein symphonisches Arrangement geeignet, und das inflationäre Auftauchen von meist mittelmäßigen "with XY Orchestra"-Alben in den letzten Jahren hat die anfängliche Begeisterung für derartige Projekte einschlafen lassen. Aber dies hier lohnt sich! Denn natürlich sind Ben Folds meisterlich gearbeitete Popsongs für eine solche Behandlung hervorragend geeignet, und er selbst beherrscht die hohe Kunst der Orchestrierung perfekt – und hat zudem ein untrügliches Gespür dafür, wieviele Streicher ein Song verträgt. Und so wurde dieser auch symbolträchtige Mitschnitt (auf dem neben Hits und Fan-Favoriten auch einiges aktuelles Material zu hören ist!) zu einem besonders hohen Gipfel der Foldsschen Diskographie. Not to be missed… (2025)