Sie begann ihre musikalische Karriere spät: Erst als Backgroundsängerin in der Band ihres Ehemannes (wer’s nicht wissen sollte: Neil!), erstmals 1983 – da war sie schon über 30. Es dauerte freilich noch lange, bis 2007 nämlich, bis sie eigene Songs aufnahm und veröffentlichte. Dies ist ihr viertes Album, und man spürt das gestiegene Selbstvertrauen. Und wenn die Produktion des Albums auch in eine Phase gefallen sein muß, in der ihre Ehe gerade zerbochen war, so ist Neils songwriterischer Einfluß nicht ganz wegzudiskutieren (in „Obsession“ etwa). Ist ja auch kein Fehler. Am besten ist Young aber in klassischen Country-Rock-Nummern wie „Lonely Women Make Good Lovers“: Stimmlich hält sie da souverän mit den größten des Genres mit, die Ausstrahlung ist beträchtlich. Ein echtes Hörvergnügen bietet natürlich auch ihre Band: Spooner Oldham an den Tasten, Gitarrist Kelvin Holly, Drummer Phil Jones und, zum letzten Mal, die im November 2014 verstorbene kalifornische Basslegende Rick Rosas. Großer Tip, zumal labelüblich auch noch auf durchaus audiophilem Niveau! – Kleiner Posten zum Sonderpreis (sonst ca. 24.-). (2014)