Rezension
Unter den wie stets süßen Melodien und der nach wie vor wohltuenden Stimme der Sängerin verbirgt sich ihr nachdenklichstes Werk bislang. Sie nahm es während der Schwangerschaft auf, und es spiegelt unter anderem die Emotionen einer werdenden Mutter, die in die Welt schaut und säbelrasselnde Diktatoren, gierige Konzerne und einen drohenden Umweltkollaps sieht. Ein weiteres Thema ist ihre eigene Star-Karriere, die sie nach Jahren der Fremdsteuerung in die eigenen Hände nahm und nun kritisch hinterfragt. Auch musikalisch gibt es ungewohnte Töne, Melua traut sich zunehmend mehr, was Songwriting und Arrangements betrifft. Doch keine Sorge, die Neuerungen kommen sozusagen auf Samtpfoten daher, und ihr neuntes Album darf man getrost zu ihren schönsten (und besten) zählen. (2023)