Rezension
In überraschend gedeckten Farben sind weite Teile ihres 14. Studioalbums gekleidet. Natürlich ist das immer noch perfekt produzierter Dance-Pop, jedes Detail genau ausgewogen, die (deutlich Latin-orientierten) Beats auf den Punkt. Aber „Madame X“ ist kein Album zum Tanzen (mit wenigen Ausnahmen), sondern eines zum Zuhören. Und eines voller merkwürdiger, manchmal fast bizarrer Wendungen, die die Songs fürs Formatradio als kaum geeignet erscheinen lassen. Mit ihrem Unzug nach Lissabon 2017 hat Madonna nicht nur Amerika hinter sich gelassen, sondern auch den US-typischen Mainstream-Pop. „Madame X“ ist ein künstlerisches Statement, auf dem Madonna sich keineswegs selbst verleugnet – sondern lediglich daran erinnert, wozu sie in der Lage ist. Seit „Ray Of Light“ ihr spannendstes Album. (2019)