Rezension
Das zweite Album bestätigt den Ruf, den der junge schottische Saxophonist sich mit dem Debüt „Where Will The River Flow“ erwarb: Einer der derzeit spanndesten und originärsten Musiker in der an Charakterköpfen ja keineswegs armen aktuellen britischen Jazz-Szene zu sein! Den Bezug zum Folk seiner schottischen Heimat baut Carmichael hier auf stets faszinierende Weise aus; der so brillante wie vielbeschäftigte Fiddler Charlie Stewart gliedert sich nahtlos in das Geschehen ein; insbesondere sein gemeinsames Spiel mit dem Bandleader, dessen Saxophon-Ton ja oft beinahe Cello-artig ist, sorgt für einige der größten Albummomente. Womit natürlich das Grund-Quartett nicht in den Schatten gestellt werden soll! Es ist dieselbe stellare Band wie beim Debüt, mit dem großen Klavierlyriker Fergus McCreadie, Ali Watson am Kontrabass und Drummer Tom Potter, und sie übertrifft sich hier selbst… (2022)