Melba Liston

Melba Liston And Her ‚Bones

Label/AN:  Jazz Workshop, JW109
Format:  LP 180g

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Rezension

Frauen im Jazz der 1940er bis 60er? Läßt man die Sängerinnen beiseite, bleiben einige wenige Pianistinnen, dann ein paar Harfenistinnen. An Blasinstrumenten kam allenfalls die Flöte in Frage, das Blech war den Männern vorbehalten. Melba Liston war denn auch vor allem als Komponistin und Arrangeurin erfolgreich, sie arbeitete etwa mit Randy Westen, Dizzy Gillespie und Count Basie, später auch regelmäßig für Motown. Ihr überragendes Posaunespiel ist leider wenig dokumentiert; sie taucht zwar immer wieder in Big Band-Besetzungslisten auf (insbesondere Quincy Jones schätzte sie sehr), aber in der Position als Leader gibt es tatsächlich nur dieses eine Album, erschienen auf dem MGM-Sublabel MetroJazz. Es ist hervorragend besetzt mit Koryphäen wie Jimmy Cleveland, Benny Green, Slide Hampton, Ray Bryant, Kenny Burrell, George Tucker, Charlie Persip und Frankie Dunlop, die sich auf die beiden Sessions vom Dezember 1958 verteilen. Im Zentrum steht aber Liston, ihr flüssiges und höchst kreatives Spiel ist herausragend. Das Album ist heute eine gesuchte Rarität – dabei aber weit mehr als ein Kuriosum, sondern das in dieser Form leider einzige Zeugnis einer genialen Musikerin. Für die erste Vinyl-Wiederauflage seit der Originalpressung war es fürwahr höchste Zeit! (1960/2023)

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